Aufgeregt und motiviert starteten wir, die Französischschüler der 3. Klasse, am Freitagmorgen um 9 Uhr ab Dietikon. Zwei Tage in der französischen Schweiz lagen vor uns. Was würde uns erwarten? Würde man sich in der Fremdsprache verständigen können? In den Gastfamilien …? Manches Herz klopfte etwas ängstlich im Vorfeld … Aber: es sollte gelingen!
Das erste Highlight war die Führung im Olympischen Museum in Lausanne. Wir erfuhren, wie die Olympiade in antiker Zeit im alten Griechenland abgehalten wurde, welche Sportarten man betrieb und wie es da so zu und herging. Wussten Sie zum Beispiel, dass nur Männer teilnehmen durften und alle nackt turnten? Dass man sich zum Schutz gegen die Sonne mit Olivenöl einrieb und mit Sand „panierte“?
Mit aus Silikon nachgeformten Gewichten übten wir uns anschliessend im antiken Weitsprung. Ohne Anlauf, nur mit dem Schwung der Gewichte, hüpften wir wie Kängurus 5 Sprünge entlang der Bahn! Einzelne Schüler kamen ganz schön weit!
Anschliessend schlenderten wir der Promenade des Stadtteiles Ouchy entlang. Die französischen Alpen im Hintergrund, die glitzernde Weite des Wassers neben uns und dazu strahlender Sonnenschein: welch gelungener erster Eindruck der schönen Stadt am Genfersee!
Herzlich empfing uns später die Gastfamilie Mühlheim in ihrem Haus. Wir fühlten uns sogleich wohl und plauderten schon bald in Französisch, als wäre es das Natürlichste der Welt. Das gemeinsame Sportprogramm in der Turnhalle, das feine Nachtessen und der spannende Lotto-Abend trugen das ihre bei.
Nachdem wir in Zweier- oder Dreiergruppen bei Gastfamilien übernachtet und gefrühstückt hatten, trafen wir uns gestärkt und voller Tatendrang in der Stadt, wo die nächste Herausforderung anstand: Auf der Strasse mussten Interviews geführt werden, mit fremden Leuten, in der fremden Sprache. Es war nicht ganz einfach, willige Partner zu finden. Doch dann war das Fazit: Alle, die mitgemacht haben, waren nett! Die meisten lebten in Lausanne und Umgebung und mochten ihre Stadt. Viele waren schon in der deutschen Schweiz, aber nur die Hälfte aller gab an, auch Deutsch sprechen zu können!!
Mit der einzigen (und übrigens vollautomatisierten!) Metro der Schweiz erkundeten die Schüler nun die verschiedenen Stadtteile Lausannes und schossen Fotos für einen „roman photo“. Das Mittagessen genossen wir in der ersten Pizzeria der Schweiz, 1958 eröffnet. Dort ist auch das Ambience einmalig: Haben Sie schon einmal die Wände beschrieben in einem Gasthaus? Im „Chez Mario“ tut das jeder!
Erfüllt von Eindrücken machten wir uns am Samstagabend wieder auf den Heimweg. Die Gastmutter gab uns zum Abschied eine Lebensweisheit mit: Sprachen lernt man über Emotionen! Wenn du dich wohl fühlst an einem Ort und Beziehungen knüpfen kannst, dann wird die Fremdsprache lebendig und du wirst sie lieben!
Ich denke, dies hat sich erfüllt in diesen zwei Tagen! Wir sind dankbar und zufrieden und danken besonders all jenen, die uns im Gebet unterstützt haben.
Rosemarie Widmer